Europas neuer Klimakommissar verspricht Gesetz für Elektroautos in Unternehmensflotten.

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Der Green Deal bleibt - auch bei Autos!

Michael Bloss, klima- und industriepolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament, kommentiert die heutige Anhörung des designierten Klimakommissars Wopke Hoekstra:

Der neue Klimakommissar beendet die Debatte um das Aussetzen der europäischen Klimaziele. Diese klare Haltung ist notwendig und richtig. Im Jahr 2026 wird die Gesetzgebung evaluiert, die Ziele für das Jahr 2025 bleiben jedoch bestehen. Damit hat der Kommissar die notwendige Klarheit geschaffen, um die europäische Automobilindustrie wettbewerbsfähig auf die Elektromobilität auszurichten.

Der Weg nach vorne führt über neue Instrumente. Ich freue mich besonders, dass es ein klares Ja zu meinem Vorschlag gab, die Unternehmensflotten schneller zu elektrifizieren. Dieses Instrument stärkt die Automobilindustrie und sichert Arbeitsplätze, denn es unterstützt den Absatz europäischer Elektroautos. Technologische Klarheit und Planungssicherheit sind die Elemente, die unsere Automobilindustrie wieder an die Spitze bringen.

 

Hintergrund

 

Heute wurde der designierte Klimakommissar Wopke Hoekstra im Europäischen Parlament angehört und zu seinen Vorhaben und Positionen für die Europapolitik der nächsten fünf Jahre befragt.  

Zahlreiche Abgeordnete wollten wissen, wie es um die Klimaziele für Autos steht. Der designierte Klimakommissar machte unmissverständlich klar, dass die Kommission die Ziele für 2025 und 2035 nicht wieder aufschnüren wird. Damit ist die Diskussion zur Elektrifizierung des Automobilsektors in Europa beendet. Zudem kündigte er an, an einem Gesetzesvorschlag zur Elektrifizierung von Unternehmensflotten zu arbeiten. Dieser könnte vorsehen, dass bis 2030 alle Neuwagen in großen Unternehmensflotten mit mehr als 100 Fahrzeugen rein elektrisch sind. Ein solcher Vorschlag sollte auch Fahrzeuge, die in Europa produziert werden, bevorzugen.

Knapp zwei Drittel der Neuzulassungen auf Europas Straßen sind Firmenwagen, die oft nach etwa fünf Jahren wieder auf dem Gebrauchtwagenmarkt landen. Eine rasche Elektrifizierung der Unternehmensflotten würde nicht nur den Absatz von E-Autos in Europa erheblich ankurbeln, sondern auch den Grundstein für einen erschwinglichen Gebrauchtmarkt für Elektrofahrzeuge legen. Diese Maßnahme wäre ein bedeutender Schritt zur Senkung klima-, umwelt- und gesundheitsschädlicher Emissionen im Verkehrssektor und würde zugleich als Abnahmegarantie für europäische E-Autos wirken.

Darüber hinaus würde eine beschleunigte Elektrifizierung der Unternehmensflotten auch bedeuten, dass weniger öffentliche Gelder in fossile Subventionen fließen. Allein in Italien, Deutschland, Frankreich, Polen und Spanien fließen jährlich 42 Milliarden Euro an staatlichen Mitteln in die Förderung von klimaschädlichen Firmenwagen. Dieses Geld könnte gezielt in die Förderung nachhaltiger Mobilität gelenkt werden und so den Übergang zu einer klimafreundlicheren Zukunft entscheidend unterstützen.