Effizienz-Hammer für neue Heizungen

Michael Bloss, klimapolitischer Sprecher der Grünen im EU-Parlament kommentiert die Aktualisierung der Ökodesign-Rechtsvorschriften für Heizgeräte durch die EU-Kommission:

Wir brauchen einen Effizienz-Hammer für neue Heizungen. Bisher werden Kundinnen und Kunden mit ineffizienten Heizungen abgespeist. Sie müssen viel Geld für Strom, Gas oder Pellets auf den Tisch legen, aber bekommen zu wenig Wärme dafür raus. Heizen wird zur Kostenfalle.

Damit muss Schluss sein. Es ist richtig, dass die EU-Kommission effizientere Heizungen beim Neueinbau einfordert. Damit wird Heizen günstiger für alle. Statt die Bürgerinnen und Bürger zu belasten, liegt die Verantwortung bei der Industrie. Das Rennen ist eröffnet: Wer kann die besten Heizungen bauen?

Auch wenn ich mir das anders vorgestellt habe, ist das Gesetz technologieoffen. Gas, Öl, Strom oder Holz, es ist egal welcher Brennstoff verwendet wird, Hauptsache, viel Wärme kommt in der Wohnung an. Das ist gut für die Bürgerinnen und Bürger, gut für den Geldbeutel, gut für die Innovationskraft der Industrie und auch gut für den Klimaschutz.

Dieses Vorhaben ist vernünftig und notwendig. Dagegen ist nichts einzuwenden, außer man will Anlässe erfinden, um gegen die Europäische Union zu polemisieren.

Kurz-Hintergrund:

  • Die Ökodesign-Richtlinie legt fest, dass Produkte, die in der Europäischen Union auf den Markt gebracht werden, bestimmte Effizienzstandards erreichen müssen. Das Ziel dahinter ist, den unwirtschaftlichen Energieverbrauch zu senken.
  • Das Gesetz verpflichtet die EU-Kommission dazu, für energieverbrauchsrelevante Produkte Vorgaben zu erarbeiten, die dann per Durchführungsakt Geltung erlangen.
  • Presseberichten ist zu entnehmen, dass es Vorgaben für die Effizienz von Heizungen geben soll. Wichtig ist zu betonen, dass es sich hier nicht um bestehende Heizungen handelt, sondern nur um Heizungen, die in der Zukunft von Herstellern auf den Markt gebracht werden.
  • In den Presseberichten ist zu lesen, dass ein Effizienzgrad von 115 Prozent eingefordert werden soll. Das heißt aus 1 kWh Strom/Gas/Öl müssen 1,15 kWh Wärme entstehen.
  • Wann dieser Durchführungsakt veröffentlicht werden soll, und mit welchem exakten Wortlaut, dazu gibt es bisher noch keine veröffentlichten Informationen.