Einigung bei Landnutzung: EU ist fit für 60% Emmissionsreduktion

Michael Bloss, klimapolitischer Sprecher der Grünen im EU-Parlament, zum Verhandlungsergebnis des LULUCF-Trilogs zur Landnutzung für den Klimaschutz:


Gute Nachrichten fürs Klima aus Brüssel! Die Verhandler haben sich geeinigt mehr CO2 einzusparen, als im EU-Klimagesetz vorgesehen ist. Die Europäische Union muss jetzt ihr Klimaziel erhöhen, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Mit den neuen Zielen für Aufforstung und Erneuerbare können wir in der EU 60 Prozent CO2 einsparen bis zum Jahr 2030. Das muss das Minimum sein, das die EU auf den Tisch liegt. Nur so kann die Europäische Union ihre Rolle als Klima-Vorreiterin gerecht werden. Ich fordere Klimakommissar Timmermans auf, dieses Verhandlungsergebnis sofort bei der UN-Klimakonferenz zu nutzen und zusammen mit unseren Partner*innen eine starke Allianz für mehr Klimaschutz zu schmieden.

 

 

Hintergrund

  • Im Trilog zur LULUCF haben sich die Mitgliedstaaten und das EU-Parlament auf das Ziel geeinigt, 310Mt durch sogenannte Removals zu binden.
    Im EU-Klimagesetz wurde zur Berechnung des Klimaziels nur das Äquivalent von 225 Gt CO2, die in natürlichen Senken bis 2030 gebunden werden, einberechnet. Damit wird durch die LULUCF, 85 Gt mehr an CO2 gebunden als im Klimagesetz vorgesehen. In Prozenten ausgedrückt bedeutet das eine Emissionsreduktion von 57% anstatt der geplanten 55% bis 2030.
  • Dazu kommt, dass durch REPowerEU, der Anteil von erneuerbaren Energien im Energiemix von 40% auf 45% erhöht wurde und auch die Energiesparmaßnahmen noch einmal strikter werden sollen. Dadurch ist mit weiteren Emmissionssenkungen zu rechnen. Laut Berechnungen von CAN Europe könnte die EU so bereits 62% Reduktion bis 2030 erreichen anstatt der bei FitFor55 angekündigten 55%.