Michael Bloss, klimapolitischer Sprecher der Greens/EFA kommentiert die Vorschläge der EU-Kommission zur Energiekrise:
Der blinde Fleck der Kommission ist der Ausbau erneuerbarer Energien. Hier muss wie zur Coronakrise mit einem 750 Milliarden Energie-Sofortprogramm deutlich mehr passieren. Die Herausforderung für diesen Winter gilt ebenso für die kommenden. Uns bleibt nicht viel Zeit. Bisher aber verrennt sich die Kommission in immer neuen Notfall-Lösungen, anstatt mit Weitsicht zu fahren. Sie muss endlich anerkennen, dass Erneuerbare und Energieeffizienz auch kurzfristig Ergebnisse bringen, statt weiterer Gas-Diktatoren hinterherzurennen. Die Lösung, die uns durch Corona gebracht hat, bringt uns auch heute weiter.
Das spanische Modell eines fixen Preisdeckels für Gas zur Stromerzeugung ist erstmal vom Tisch und das ist ein erster Lichtblick. Denn damit sind auch die Milliarden Subventionen an Gaskonzerne beerdigt. In der Krise dürfen sich die fossilen Konzerne nicht dumm und dämlich verdienen. Gleichzeitig öffnen wir dem Gasverbrauch nicht Tür und Tor, wenn wir die Preisübernahme einfach garantieren. Unser Ziel muss sein, kurz- und langfristig Gas zu sparen und den Verbrauch nicht dauerhaft zu finanzieren.
Endlich kommen konkrete Vorschläge um gemeinsame Gaseinkäufe vorzubereiten. Das war ein längst überfälliger Schritt, der die Energiekosten nachhaltig senken kann. Das Zögern bei der Verbindlichkeit dieser gemeinsamen Einkäufe ist für mich unverständlich, denn mit gemeinsamen Gaseinkäufen wird es für alle günstiger!